Snus und Nikotinbeutel statt Zigaretten
Der Druck der Weltgesundheitsorganisation WHO hin zu einer möglichst einschneidenden Tabakregulierung für alle tabak- und nikotinhaltigen Produkte ist falsch. Das sagt der einflussreiche Walliser Politiker Philipp Matthias Bregy in einem Interview in der Luzerner Rundschau. Der Mitte-Nationalrat zeigt sich überzeugt, dass es künftig viel stärker in Richtung einer fein abgestuften Tabakregulierung gehen muss. «Es gibt eben auch Grautöne in dieser Sache», so Bregy: «Je weniger schädlich ein Produkt ist, desto weniger straff soll es reguliert werden. Die Anreize auf dem Weg zum kompletten Tabakverzicht müssen richtig gesetzt werden».
Philipp Matthias Bregy nennt das Beispiel von tabakfreien Nikotinbeuteln und Snus. Diese seien um 95 Prozent weniger krebsfördernd als Zigaretten. In Schweden, wo Snus und Nikotinbeutel populärer sind als die Zigarette, sei der Anteil an Rauchern ungefähr halb so gross wie in der Schweiz, und der Anteil an Personen, die an den Folgen von Tabak sterben, ebenfalls. «Natürlich ist es immer noch besser, gar keine Tabak- und Nikotinprodukte zu konsumieren, aber Alternativprodukte wie Snus oder Nikotinbeutel sind schon mal wesentlich weniger schädlich. Und sie ebnen vielen Menschen den Weg zum Nichtrauchen», so Bregy.
Der Mitte-Nationalrat zitiert unseren Snus-Report aus dem Jahr 2020, der eindrücklich zeigt, dass rund 75 Prozent derjenigen Personen, die in der Schweiz online Nikotinbeutel bestellen, früher Zigaretten geraucht hatten und dank dem Umstieg damit aufhören konnten. Bregy hält fest, dass in der Schweiz künftig Anreize zugunsten weniger schädlicher Tabakprodukte gesetzt werden müssten. Dies sei der bessere Weg als die Tabakverbotsinitiative, über die wir am 13. Februar abstimmen. Darum lehnt er diese auch klar ab.
Lesen Sie hier das ganze Interview mit Philipp Matthias Bregy.